publications » Woodstock 2-2003

Holz als „Kunst-Stoff"

Dass Holz auch zu einem „Kunst-Stoff" werden kann, beweist ein außergewöhnliches Holzobjekt der finnischen Künstlerin Leena Naumanen, das im Atrium der ÖBf-Unternehmensleitung installiert wurde.

Ziel eines 2002 durchgeführten geladenen Wettbewerbs war es, ein dreidimensionales Holzkunstwerk für das Atrium des neuen Bundesforste-Hauses in Purkersdorf zu finden. Es erhält von oben natürliches Licht und ist auf allen vier Etagen von Galerien umgeben.

Schutzmantel aus Dachschindeln

Grundgedanke von Leena Naumanens Entwurf ist es, das Thema Baum zu symbolisieren. Das den Titel „Schutzmantel" tragende Objekt hat die Gestalt eines Baumstamms, der sich nahezu über die gesamte Höhe des vierstöckigen Atriums erstreckt. Es hängt von der Dachkonstruk-tion frei bis knapp über den Boden herab. Sein Material sind al-te, verwitterte Schindeln, die auf dem Webstuhl zu Gewebestrei-fen zusammengeführt wurden. Ihre vielfach variierte Oberfläche bietet gemeinsam mit den Zwischenräumen interessante optische Eindrücke und lässt verschiedene Lichtreflexe zu. „Ich arbeite sehr gerne mit Dachschindeln. An ihrer Struktur und Textur sind die Zeichen der Zeit erkennbar. Sie wurden durch die Natur geformt und bieten Menschen Schutz", erklärt die Künstlerin. „Daher kommt auch der Name Schutzmantel. Schutz ist für mich keine Abschirmung, sondern Offenheit und Transparenz. Das passt auch sehr gut zum Unternehmen."